Das Christentum kam schon sehr früh in den Raum des heutigen Burgenlands. Römische Verwaltungsbeamte, Soldaten, Händler und Siedler brachten die Lehre von Christus, dem Erlöser, wohl ab dem zweiten Jahrhundert in die römische Provinz Pannonien.
Dieses Gebiet bildete die Westgrenze der Provinz, die Donau bildete die Nord- und Ostgrenze, die Südgrenze lag im Gebiet des Flusses Save (heute Slowenien, Kroatien und Serbien). Diese äußeren Grenzen der Provinz blieben mit ein paar kleineren Veränderungen über Jahrhunderte bestehen, es kam aber im Laufe der Zeit immer wieder zu Grenzüberschreitungen und Plünderungen durch germanische Stämme, die über der Donau siedelten.
Dieses Gebiet bildete die Westgrenze der Provinz, die Donau bildete die Nord- und Ostgrenze, die Südgrenze lag im Gebiet des Flusses Save (heute Slowenien, Kroatien und Serbien). Diese äußeren Grenzen der Provinz blieben mit ein paar kleineren Veränderungen über Jahrhunderte bestehen, es kam aber im Laufe der Zeit immer wieder zu Grenzüberschreitungen und Plünderungen durch germanische Stämme, die über der Donau siedelten.
Mit der Zeit wurden die Grenzbefestigungen an der Donau immer stärker ausgebaut, Vindobona – das heutige Wien – und Carnuntum sind nur zwei von stark befestigten römischen Garnisonsstädten. In Carnuntum war beispielsweise eine Legion mit syrischen Soldaten stationiert, die auch im Jüdischen Krieg (66 bis 70 nach Christus) kämpfte. Es ist durchaus möglich, dass die Soldaten während dieser Gelegenheit bereits mit dem Christentum in Kontakt kamen.Zur Bearbeitung hier klicken.
Ein Teil der Bernsteinstraße (von der Ostsee bis ans Mittelmeer) ging durch den pannonischen Raum – von Carnuntum über Scarabantia (Sopron/Ödenburg) und Savaria (Szombathely/Steinamanger) bis an die Adria. Diese Städte waren also nicht nur durch die Präsenz römischer Verwaltung bedeutend, sondern wurden auch durch Handel reich. In ihnen wird es bald christliches Leben gegeben haben. Bischöfe sind in späterer Zeit in allen drei Städten nachgewiesen. Aber auch am Land finden sich einige archäologische Spuren christlicher Präsenz, so gibt es beispielsweise eine Altarplatte aus Donnerskirchen aus dem vierten Jahrhundert, die Zeugnis von der Feier der Eucharistie schon in früher Zeit gibt.Zur Bearbeitung hier klicken.
In der Zeit der Christenverfolgung haben etliche Christen in Pannonien den Märtyrertod erlitten. Der bekannteste Märtyrer aus dieser Zeit ist der hl. Quirinus, ein Bischof Pannoniens aus Siscia (das heutige Sisak in Kroatien), der im Jahre 308 in Steinamanger hingerichtet wurde. Wenige Jahre später, als die Christenverfolgungen durch das Mailänder Toleranzedikt (313), das die Freiheit der Religion garantierte, bereits vorbei waren, wurde der hl. Martin um 317 als Sohn eines römischen Offiziers in derselben Stadt geboren. Aufgewachsen ist er allerdings in Norditalien (in der Gegend von Mailand), wohin sein Vater als Militärangehöriger versetzt wurde. Später ging er in die Gegend des heutigen Südfrankreich, wo er sich taufen ließ und eine klösterliche Gemeinschaft gründete. Noch einmal kam er zurück in seine Geburtsstadt, um dort im Auftrag des Bischofs Hilarius von Poitiers gegen den im pannonischen Raum vorherrschenden christlichen Arianismus zu predigen, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Der hl. Martin wurde damals vertrieben, mehr als eineinhalb Jahrtausende später wird er in dieser Weltgegend Landes- patron des Burgenlands werden.
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Bild: Was ihr meinen geringsten Schwestern und Brüdern tut, ... Der römische Soldat Martinus teilt seinen Mantel mit einem Bedürftigen. Mischtechnik. marcello. m h hrasko, 2016.
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Die Auseinandersetzung um das richtige Verständnis Christi war für die Christenheit der ersten Jahrhunderte die alles entscheidende Frage, und genau betrachtet ist sie es heute noch. Arius, ein Priester, auf den sich die Vertreter des Arianismus beriefen, lehrte die wesensmäßige Verschiedenheit von Christus mit Gott dem Vater. Die Frage nach der Natur Christi wurde in Konzilien geklärt – 325 das Konzil von Nicäa, 381 das Konzil von Konstantinopel –, allerdings für viele nicht überzeugend genug. Weitere Konzilien sollten folgen, aber über Jahrhunderte hielt sich der Arianismus in weiten Teilen Europas, vor allem bei den germanischen Stämmen der Völkerwanderungszeit, unter anderem Franken, Goten und Langobarden, die das Christentum oft in der arianischen Form annahmen. 380 wurde das Christentum schließlich Staatsreligion im Römischen Reich.
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